Vorstand vorgestellt: „Gemeinsam fröhlich Glauben leben“
Seit September 2022 gehört Frank Hecker zum Vorstand des Sächsischen Gemeinschaftsverbands. Das SGB stellt ihn in einem kurzen Interview mit Stefan Heine vor.
Wo lebst du, wer gehört zu deiner Familie und was ist dein Beruf? Was machst du in deiner Freizeit?
Ich wohne zusammen mit meiner Frau Gudrun in Gornau. Ab und zu besucht uns auch noch unser Sohn Jonas, der im FSJ in der „Fremde“ (in Chemnitz) ist. Ich bin Gemeinschaftspastor im Bezirk Zschopau und mittlerweile das 13 Jahre im Verband angestellt. Vorher war ich Softwareentwickler in Dresden. In meiner Freizeit mache ich gerne mal einen Abstecher in die IT-Welt. Das ist zwar auch irgendwie Arbeit, begeistert mich aber nach wie vor. Ansonsten lasse ich freie Zeit auch gern mal ganz ruhig angehen. Da bleibt dann zwischen Ausschlafen, gemütlich Frühstücken, Mittagessen und Mittagsschläfchen, Kaffeetrinken und abends Grillen kaum Zeit für weitere Aktivitäten. Im sonst immer verplanten Alltag tut mir das einfach gut.
Welche Menschen und Ereignisse haben dich besonders geprägt?
Kurz vor meiner Konfirmation haben sich meine Eltern bekehrt. Das hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Für mich war dann die Konfirmation mein echtes Ja zu Jesus. In dieser Zeit bin ich mit der Gemeinschaft in Kontakt gekommen. Zum Studium in Dresden fand ich mit etwas Verzögerung wiederum Heimat in der LKG und arbeitete dort an verantwortlichen Stellen mit. Als ich realisierte, dass ich Job, Familie und meinen Dienst als Bezirksleiter nicht mehr unter einen Hut bekomme, wurde mir immer klarer, dass ich meine Kraft ganz in der Gemeinschaft investieren soll.
Wie kam es dazu, dass du im Vorstand des SGV mitarbeitest? Wo ist diese Aufgabe Last und wo ist sie Lust?
In den Vorstand bin ich gekommen, weil mich jemand vorgeschlagen hat, verbunden mit der Frage, mich als Schriftführer aufstellen zu lassen. Nach mehreren abgelehnten Anfragen ähnlicher Art wollte ich sensibel sein, solche Fragen wirklich als geistlichen Ruf in Erwägung zu ziehen. Ich nahm mir vor, die nächste Anfrage genauer zu bedenken… und dann bin ich doch tatsächlich gewählt
worden.
Nach aktuell drei Vorstandssitzungen von Last und Lust zu sprechen wäre wohl verfrüht. Das Protokoll zu schreiben und nachzubearbeiten ist natürlich zusätzliche Arbeit zu meinen Aufgaben; aber das wusste ich vorher. Generell arbeite ich gern und mit Lust – gleich gar für Jesus. Last entsteht
für mich vor allem dort, wo’s im Zwischenmenschlichen nicht funktioniert.
Was ist deine Vision für den Sächsischen Gemeinschaftsverband in 10 Jahren? Was muss sich dringend ändern – und was müssen wir dringend beibehalten?
Dringend beibehalten müssen wir, dass Gottes Wort im Vordergrund unserer Versammlungen steht. Dieser Inhalt darf dann aber auch gerne in neuen Formen verpackt sein. Vor allem sollten wir neu in den Blick nehmen, dass nach dem Hören auch noch das Tun, also die ganz persönliche Umsetzung im Alltag, folgt. Manchmal brauchen wir da wieder mehr Übung. Das Wichtigste wird in unserer Arbeit immer bleiben, Jesus die Frage zu stellen: Wo willst du uns einsetzen? Weder meine tollen Ideen noch das, was wir schon immer so gemacht haben definieren die Aufgabe. Dran ist, was Jesus uns aktuell als Aufgabe stellt.
In diesem Sinne wäre es schön, wenn es in 10 Jahren Gemeinschafts-Gemeinden gibt, wo Menschen fernab mancher Strukturdiskussionen gemeinsam fröhlich Glauben leben und dadurch weitere Menschen neugierig machen. Weiterhin würde ich mir wünschen, dass es auch abseits größerer Gemeinden möglichst viele (besser: immer mehr) Orte gibt, an denen sich Bibelgesprächs- oder Hauskreise als neue Zellen von Jesus-Nachfolgern treffen.
Hast du einen wichtigen Gedanken, den du mit den Gemeinschaftsleuten in Sachsen teilen möchtest?
Die Erfahrungen der letzten 2-3 Jahre sowie die Ereignisse aus jüngster Vergangenheit zeigen für mich die dringende Notwendigkeit, miteinander und generationsübergreifend im Gespräch zu sein. Wir werden in unserer Arbeit immer unterschiedliche Vorstellungen und Ansichten unter einen Hut bekommen müssen. Es wäre schade, wenn dabei einer versuchen würde, über den anderenzu kommen. Mir ist echte Demut auf allen Seiten wichtig: Demut bedeutet „drunter bleiben“, meine Vorstellung und Meinung unter die meines Gegenübers zu stellen und aus dieser Position heraus im Gespräch zu sein. Wenn wir das alle miteinander so hinbekommen würden – stellt euch vor, wie unsere Gespräche laufen würden!
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Bildnachweis: Henning_W | pixabay.de