Das wütende Meer und die erfreuenden Bäche
Zu Beginn zwei Bilder, die sich aus dem nunmehr vergehenden Sommer in mein Herz eingebrannt haben.
Bild 1:
Wir wandern am Strand der Nordsee entlang. Es herrscht auflaufende Flut und stürmisch schlägt die Brandung an den Strand. Die Wellen sind mannshoch. Auf der einen Seite faszinierend und auf der anderen Seite gefährlich. Dennoch wagen sich ein paar unserer großen Kinder mit mir ins Wasser. Natürlich nur dort, wo man stehen kann, immer einander im Blick und unter den wachsamen Augen derer, die am Strand auf uns warten. Der Kommentar meiner Frau nach der Aktion: „Das war gefährlich!“
Bild 2:
Wir spazieren durch das Nebeldurchbruchstal zwischen Serrahn und Kuchelmiß in der Nähe von Güstrow: Kristallklares Wasser und ein natürlicher Flusslauf. Nichts Bedrohliches begegnet uns an diesem Ort, wenn man von den lästigen Mücken absieht. Wir waten durch das seichte Wasser und freuen uns an dem, was unsere Augen sehen.
Lebenslang begegnen uns im übertragenen Sinn diese zwei Bilder:
Die Welt, in der wir leben: ein stürmisches und aufgewühltes Meer, faszinierend und gefährlich zugleich. Psalm 46 spricht von diesen Naturgewalten, aber auch von menschengemachten Kriegen, die Angst auslösen und Zerstörung anrichten.
In der Mitte von Psalm 46 finden wir aber auch das zweite Bild. Ein Strom, der mit seinen einzelnen Bächen die Stadt Gottes mit Freude erfüllt. Gott wohnt in der Mitte dieser Stadt und nur darum wird sie bestehen. Er bezwingt die Chaosmächte und ist der Retter seiner Stadt, ein Zufluchtsort für alle Suchenden.
In unserer Existenz auf dieser Welt werden wir mit beiden Wirklichkeiten konfrontiert.
Dennoch fliehen wir nicht, wir verklagen nicht, wir verklären nicht. Wir vertrauen!
Wir glauben dem, der über das wütende Wasser (über die Chaosmächte) läuft und seinen verängstigten Jüngern zuruft: „Seid getrost, ich bin`s; fürchtet euch nicht!“ Und so stimmen wir in das einleitende Bekenntnis von Psalm 46 mit ein, das gleichzeitig als Monatsspruch für September steht:
„Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht…“
In Jesus verbunden
Euer Falk Schönherr
Vorsitzender des Sächsischen Gemeinschaftsverbandes
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Bildnachweis: Leonhard Niederwimmer – pixabay.de