Ohrwürmer

»Ohrwürmer«

Die Menschen sind zu Hause. Genügend Zeit für die Familie, zum Lesen, Musik zu hören, nachzudenken und sich zu erinnern. Nicht schlecht, wenn man mal »runterfahren« kann. Soweit so gut. Aber einige können es nicht dabei belassen. Sie müssen sofort andere an ihren »Entdeckungen« teilhaben lassen.

Und dann veröffentlichen sie in den sozialen Netzwerken: »Ohrwürmer, die dir den Schlaf rauben!« oder »Kinder der 90iger können diese Songs mitsingen!«

Sicher, an manche Songs erinnert man sich gern. Andere dagegen sind einfach nur nervig. Man bekommt sie, einmal gehört, nicht mehr aus dem Kopf.

»Die wollen nur Ohrwürmer!«, hätte Paulus auch von seinem staunenden Predigtpublikum sagen können. So war es doch. Anfangs spitzten sie die Ohren, wenn er von Jesus Christus redete. In ärmlichen Verhältnissen geboren, aber von sonderbaren Männern reich beschenkt. Aufgewachsen in einer angesehenen Handwerkerfamilie. Als Erwachsener im ganzen Land unterwegs. Ein vollmächtiger Redner. Einer, dem die Menschen nachliefen. Einer, der heilen konnte, wo Ärzte ihre Hilflosigkeit zugeben mussten.

Aber dann hielten sie sich die Ohren zu, als Paulus von Jesus sagte, dass er am Kreuz wie ein Verbrecher endete. »Das ist Beleidigung für unsere Ohren! Das ist ein Skandal!«

Ja, es ist so, das Wort vom Kreuz ist kein »Ohrwurm«! Paulus schreibt:

Wir jedoch verkünden Christus, den gekreuzigten Messias. Für die Juden ist diese Botschaft eine Gotteslästerung und für die anderen Völker völliger Unsinn. (1. Kor. 1,23)

Die »Gute Nachricht« klingt nicht wie ein Violinkonzert. Die Dissonanz von Golgatha kann nicht einfach in eine Harmonie aufgelöst werden. Der Schrei »Es ist vollbracht!« will nämlich durch unsere Ohren in unser Herz.

Durch Kopf und Herz soll es gehen, dass unsere Schuld bezahlt ist. Es gibt keine offenen Rechnungen mehr für die, die Jesus Christus ihr Leben anvertrauen. Keine Todesfurcht muss uns mehr quälen. Nichts kann uns mehr von der Liebe Gott scheiden, die wir durch Jesus Christus geschenkt bekommen.

Was bedeutet für Sie das Kreuz?